„Die Parkplatznot in Rostock ist das Ergebnis einer verfehlten, grünen
Verkehrspolitik, die konsequent an den Bedürfnissen der Einwohner vorbeigeht.
Was hier in der KTV, der Steintorvorstadt und anderswo passiert, ist ein
Trauerspiel in mehreren Akten – und das Ergebnis ist klar: Es wird noch
schlimmer“, kritisiert Julia Kristin Pittasch, Fraktionsvorsitzende der Fraktion
FDP/Unabhängige in der Rostocker Bürgerschaft.
Die Stadt selbst hat es schwarz auf weiß in einer Verkehrsuntersuchung zur
Steintorvorstadt, die im Ortsbeirat Stadtmitte vorgestellt wurde: Zu wenig
Parkraum für die wachsenden Anforderungen von Anwohnern, Beschäftigten,
Gewerbetreibenden und Besuchern. „Und anstatt diese Situation endlich zu
entschärfen, wird sie verschärft. Wir sprechen hier von einer hausgemachten
Parkplatznot, die mit der Umsetzung des Parkraumkonzeptes noch schlimmer
wird. Schon heute gibt es kaum Platz und im neuen Konzept ist der Entfall von
rund 200 weiteren Stellplätzen fest eingeplant. Das Gehwegparken soll in der
Augustenstraße, Herderstraße, Zelckstraße und Hermannstraße einseitig
entfallen – schön für die Gehwegbreite, schlecht für die Anwohner und
Gewerbetreibenden, die auf ihr Auto angewiesen sind“, so Pittasch.
Das neue Landesbehördenzentrum und die damit einhergehende zusätzliche
Parkraumnachfrage sorgen für eine Zuspitzung der Situation. Pittasch dazu: „Die
Stadt verkauft das geplante Parkhaus am Albrecht-Kossel-Platz als Allheilmittel
– ein Hohn angesichts der vielschichtigen Probleme, die hier vorliegen. Es ist
absurd, wie sich die Stadt an der Illusion eines einzigen Parkhauses
festklammert. Dieses Parkhaus wurde mir schon als die Lösung für fünf
verschiedene Baustellen verkauft. Was wir brauchen, sind endlich nachhaltige
Lösungen wie Quartiersgaragen und die Umsetzung des Park&Ride-Konzeptes.“
Für Pittasch ist klar: „Die Stadt hat kein Konzept, sondern betreibt Aktionismus
auf Kosten der Anwohner.“ Die Fraktion FDP/Unabhängige fordert ein
Umdenken in der Rostocker Verkehrspolitik: „Es wird Zeit, dass die
Verantwortlichen aufhören, mit kosmetischen Maßnahmen die Situation zu
verschlimmbessern. Die aktuellen Pläne sind nicht die Lösung, sondern eine
Verschärfung des Problems.“

