In der gestrigen Sitzung des Ortsbeirats Stadtmitte wurde erneut deutlich:
Mit der geplanten Einführung des Bewohnerparkens in der Steintor-
Vorstadt werden durch die Neuordnung der Parkflächen ca. 150 Stellplätze
wegfallen. Die Verwaltung bestätigte, dass diese Reduzierung in den
Abendstunden zu einer dramatischen Verschärfung des Parksuchverkehrs
führen wird. Dazu äußert sich das Ortsbeiratsmitglied Jenny Schulze von der
Fraktion FDP/Unabhängige wie folgt:
„Die Verwaltung hat die Problematik der verstärkten Parkplatznot in der
Steintor-Vorstadt gestern Abend ohne Umschweife bestätigt. Perfide ist
allerdings, dass die Verwaltung offen sagt, eine erleichterte Parkplatzsuche
für Anwohner sei nie Ziel ihres neuen Parkkonzepts gewesen. Den
Anwohnern wird hier keine Lösung geboten, sondern ihr Alltag wird bewusst
und ohne Not weiter erschwert.
Die Stadtverwaltung hat ebenfalls behauptet, dass durch eine Reduzierung der
Stellplätze die Nutzung alternativer Mobilitätsformen angekurbelt werden
könnte. Diese Haltung ist realitätsfremd. Die grüne Bausenatorin unterstellt,
dass alle Anwohner ihr Auto nur aus Bequemlichkeit nutzen. Die Realität ist,
dass viele Menschen – sei es aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit oder
körperlichen Einschränkungen – auf ihr Auto angewiesen sind. Ihnen wird
durch den massiven Stellplatzabbau das Leben nun noch schwerer gemacht,
ohne dass tatsächlich attraktive Alternativen vorhanden sind.“
Das Bewohnerparkkonzept kann man in der Form nicht unterstützen, weil es
den Leuten überhaupt nicht hilft. Wir halten deshalb klar an unserem Antrag
für einen Parkplatz-Rettungsschirm fest. Die Stadt sollte ihre Kraft lieber in
Maßnahmen investieren, die der Normalbevölkerung tatsächlich helfen, ob
Park+Ride, Quartiersgaragen oder Parkpaletten. Anstatt den Anwohnern das
Leben noch weiter zu erschweren, müssen wir Mobilität als Ganzes denken
und nicht als Kulturkampf verstehen.“

