In der Sitzung des Finanz- und Beteiligungsausschusses wurden erste Zahlen für den Doppelhaushalt 2026/2027 vorgestellt. Sie zeigen: Rostock steht finanziell mit dem Rücken zur Wand und es fehlt an einer klaren Strategie, wie die Stadt langfristig wieder handlungsfähig werden will. Die Fraktionsvorsitzende der Fraktion FDP/Unabhängige, Julia Kristin Pittasch, erklärt dazu:
„Jetzt steht schwarz auf weiß, wovor wir seit Monaten warnen. Die finanzielle Lage der Stadt ist dramatisch. Wer jetzt noch beschwichtigt, macht sich etwas vor. Wenn Rostock weiterhin selbst bestimmen will, wofür Geld ausgegeben wird, müssen wir jetzt handeln. Ansonsten übernimmt die Kommunalaufsicht in Schwerin die Kontrolle über unseren Haushalt.
Für uns als Fraktion ist klar: Wir wollen diese Krise auf keinen Fall auf dem Rücken der Rostocker austragen. Wir lehnen höhere kommunale Steuern und Gebühren entschieden ab. Die Stadt muss selbst den Gürtel enger schnallen. Dazu gehören Einsparungen beim stetig wachsenden Verwaltungsapparat, geringere Ausgaben für teure Mietobjekte in bester Lage und ein ehrlicher Blick auf Förderungen, die wir uns schlicht nicht mehr leisten können.
Aber kurzfristige Einsparungen allein lösen das Problem nicht. Rostock braucht endlich eine wirtschaftliche Gesamtstrategie. Nur wenn wir neuen Wohnraum schaffen, Gewerbeflächen bereitstellen und Investoren eine Perspektive bieten, kommen wir langfristig wieder auf einen grünen Zweig. Statt ständig auf Probleme zu verweisen, müssen wir endlich Lösungen finden.
Sparen bedeutet nicht, das Investieren einzustellen. Wir müssen gezielt dort investieren, wo Wachstum entsteht: in Flächen, in Infrastruktur und in wirtschaftliche Entwicklung. Rostock kann es sich nicht mehr leisten, Chancen zu verschlafen. Wir müssen wieder gestalten, statt nur zu verwalten.“

